Der Kleine Sprachatlas der deutschen Schweiz (KSDS) wurde erstmals 2010 von Prof. Dr. Helen Christen, Prof. Dr. Elvira Glaser und Dr. Matthias Friedli veröffentlicht. 2013 ist die 5., überarbeitete und erweiterte Auflage erschienen. Aktuell ist die 7. Auflage im Handel erhältlich.

Der KSDS bietet einen Einblick in den Variantenreichtum der Deutschschweizer Dialekte. Mit 121 Karten im Hauptteil zeigt er die Vielfalt des schweizerdeutschen Wortschatzes sowie die Verschiedenheit der Dialekträume im Bereich der Laute und Formen auf.

Grundlage für die Karten des Hauptteils bildet der Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS) mit insgesamt über 1500 Karten, basierend auf Daten, die von 1939 bis 1958 erhoben wurden. Die 121 Karten des KSDS stellen eine Auswahl der interessantesten und wichtigsten Karten des SDS dar.

Jede KSDS-Karte wird in einem Kommentar näher beschrieben. Erläutert werden Geschichte und Herkunft der vorkommenden Wörter bzw. die lautlichen Unterschiede und weitere Informationen zur Wortbildung sowie zur Sach- und Volkskunde. Die Kommentare stützen sich hauptsächlich auf das Schweizerische Idiotikon.

Über die Karten im Hauptteil hinaus vermittelt der Atlas in einer ausführlichen Einleitung, verschiedenen Zusatztexten und Verzeichnissen allerlei Wissenswertes zur Sprachwissenschaft und zur Sprache in der (Deutsch-)Schweiz.

Im Rahmen der Weiterentwicklungen wurde der KSDS in der 5. Auflage um zwei zusätzliche, kleinere Kapitel ergänzt (vgl. Download Sonderdruck): Ein Kapitel ist dabei der Namenkunde gewidmet und informiert über die schweizerischen Orts- und Flurnamen sowie die Deutschschweizer Familiennamen. Ein weiteres Kapitel präsentiert Ergebnisse aus neueren dialektologischen Befragungen: Einerseits zum mundartlichen Satzbau, der erst in jüngster Zeit im Rahmen des Syntaktischen Atlas der Deutschen Schweiz (SADS) erforscht wurde, andererseits zum aktuellen Wortschatzwandel, der mit einer Online-Umfrage an einigen Beispielen zu fassen versucht wurde. Weitere Resultate der Online-Umfrage sind exklusiv auf dieser Website zu finden.

Der Kleine Sprachatlas der deutschen Schweiz ist an den Universitäten Zürich und Freiburg-Fribourg entstanden und weiterentwickelt worden. Seit 2019 kümmert sich das Schweizerische Idiotikon um die Pflege der Website, die den Atlas mit zusätzlichen Materialien ergänzt.

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