Karte 15: Überrest eines Apfels
Sowohl auf der Karte 15 als auch auf der KSDS-Karte 50 zeigt sich ein eindrücklich vielfältiges Bild unterschiedlicher dialektaler Bezeichnungen für den Begriff Überrest eines Apfels. Diese auffallend grosse Anzahl an Mundartausdrücken ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die einzelnen dialektalen Ausdrücke für den überrest eines Apfels häufig nur lokal relevant sind. Beim Vergleich der neueren Karte 15 mit der älteren KSDS-Karte 50 ist zu beachten, dass bei der Online-Befragung Varianten teilweise zusammengefasst wurden, die auf der KSDS-Karte noch separat ausgewiesen werden: Das betrifft einerseits die Ausdrücke Bütschgi/Bitschgi/Butschgi, andererseits die Wortformen Bätzi/Bätzgi. Von den kartierten Bezeichnungen auf der Karte 15 bildet besonders Bütschgi u. Ä. in der deutschen Schweiz eine grossflächige Wortlandschaft. Diese Variante scheint sich auf Kosten anderer Ausdrücke auszubreiten: Im Kanton Graubünden ist das Geltungsgebiet der Wortform Buschgi geringer, ebenso im Kanton Glarus dasjenige der Variante Gütschi, dasjenige des urnerischen Bätz(g)i oder des baslerischen Güegi/Giegi. Gänzlich verschwunden sind auf der Dominanzkarte 15 Varianten wie Bäck, Üürbsi, Butze und Bixi. Das Verbreitungsgebiet der Varianten Gröibschi u. Ä., Gigetschi, Bätz(g)i, Güürbsi und Bitzgi scheint stabil zu sein. Interessant ist, dass sich im Kanton Wallis immer noch keine Variante grossräumig durchsetzen konnte. Das Bild ist sehr heterogen, wobei Wortformen wie Huusi u. Ä., ds Inn(d)ri, Murmutz und Chääre an der Online-Umfrage von den Befragten nicht mehr angegeben wurden, dafür einzelne Varianten wie Buschi, Chäschi, Chnäschi, Grotz u. Ä. genannt wurden. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Anzahl der Antworten auf die Frage «Wie sagen sie dem Apfelüberrest?« von Personen aus dem Wallis eher gering war. Obwohl sich beim Vergleich der beiden Karten insgesamt ein Rückgang unterschiedlicher vorherrschender Worttypen zeigt, bleibt der Begriff Überrest eines Apfels ein eindrückliches Beispiel für den reichhaltigen Wortschatz der schweizerdeutschen Mundarten. So konnten bei der Online-Umfrage über sechzig weitere dialektale Bezeichnungen für den Überrest eines Apfels erfasst werden.
Zu diesem Begriff gibt es auch eine interaktive Karte.